Der verlorene Kurs

Wie gefährlich, verhängnisvoll und traurig ist es, vom richtigen Weg abzukommen und den
rechten Lebenskurs zu verlieren!

Können wir uns in die Gefahr und Not eines Schiffes hineindenken, das den Kurs verloren

hat? Wenn hier keine rettende Hilfsaktion einsetzt, so wird es ziellos dahintreiben oder gar untergehen. Und ebenso steht es um uns Menschen, wenn wir unterwegs sind und jede Orientierung verloren haben. Und richtig gesehen, sind wir ja alle „unterwegs“. Wir sind auf dem Weg zur Ewigkeit, ob wir es wahr haben wollen oder nicht! Zeit und Ewigkeit sind wirklich mehr als nur Begriffe, die es im Sprachumlauf gibt. Wie die Zeit, so ist auch die Ewigkeit eine Realität, auf die wir unaufhaltsam zu leben. Und wie es in der Zeit die Gegensätze von Tag und Nacht gibt, so gibt es auch in der Ewigkeit die Gegensätze von Licht und Finsternis. Darüber gibt uns Gottes Wort den klaren Aufschluss.

Wer die Ewigkeit als den Ort des Lichts, der Herrlichkeit und des Lebens erreichen will, der muss in der Zeit seines Lebens den entsprechenden Kurs dorthin erwählen und einschlagen. Zu diesem Zweck hat Gott uns diesen Weg durch Jesus Christus geschaffen. Viele haben ihn erwählt und sind fest darauf geblieben, bis sie aus dieser kampfvollen Zeit in die friedevolle Ewigkeit eingehen durften. Andere dagegen haben aber leider diesen sicheren Kurs verloren oder aufgegeben. Ihre grundlosen Hoffnungen trügten sie, und sie verfehlten das höchste Lebensziel. Und wie steht es um uns?

In Hiob 6,18 werden wir an die früheren Reisezüge durch die Wüste erinnert: „Die Reisezüge gehen ab vom Wege, sie treten aufs Ungebahnte und kommen um.“ Es waren meistens Handelszüge, die es zu der Zeit häufig gab. Die voraus gezogene Karawane wusste scheinbar, wann die nächste aufbricht und ihnen folgt. Und man schaute darum in Hoffnung auch auf ihr Eintreffen aus. Aber dieses Warten konnte unter Umständen umsonst sein, denn sie kamen nicht immer an. Die Ursachen dafür konnten verschieden sein. Da gibt es z. B. die Fata Morgana, diese tückische Luftspiegelung, die manchen Wanderer verleitet und ins Elend gebracht hat. Andere haben durch gefährliche Sandstürme den Kurs verloren und sind umgekommen. Hiob verglich das mit einem Bach, der zu dürrer Sommerzeit austrocknet und verschwindet (siehe Verse 15-17). Und was geschieht, wenn man den richtigen Lebenskurs verliert oder aufgibt?

Denken wir zum Beispiel an den jungen König Saul: Ein stattlicher Mann mit guten Gaben und Fähigkeiten. Er war zum ersten König in Israel erwählt worden. Er zeigte gute Charaktereigenschaften, und seine ersten Taten gefielen Gott und standen in hoher Anerkennung beim Volk. Doch bald darauf wurde er selbstsicher, hochmütig und achtete nicht mehr auf Gottes Wort. Hinzu kam noch der Neid und der dunkle Vorsatz, seinen treuen Diener David aus dem Leben zu schaffen. Das waren entsetzlich tiefe Abwege, und bald musste ihm der Priester Samuel melden: „Weil du nun des Herrn Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen“ (1. Samuel 15,23). Seine Abwege führten ihn zu einem bedauerlichen Ende.

Denken wir an Simson. Er war ein Sohn frommer Eltern und ein Geweihter Gottes. Wir lesen dann: „Und der Knabe wuchs, und der Herr segnete ihn. Und der Geist des Herrn fing an, ihn zu treiben […]“ (Richter 13,24-25). Und gerade in der Zeit, da er die Dienste für die Sache des Herrn ausrichten sollte, ließ er sich mit jungen, gottlosen Philisterinnen ein. Er achtete nicht mehr darauf, was Gott gefällt, sondern tat, was ihm selbst gefiel. Das lenkte ihn von dem göttlichen Kurs ab und in den Weg des Verderbens hinein! So hatte er sich ins tiefste Elend gebracht. Er spielte mit der Sünde und reizte die Philister, bis er kraftlos in ihren Fesseln lag und unter ihren Augen starb.

Beachten wir noch ein Beispiel aus dem Neuen Testament. In Apostelgeschichte 1,25 lesen wir von Judas, dem Verräter Jesu, dass er vom Dienst und Apostelamt abgewichen war. Die Schreiber betonen wiederholt, dass er einer aus den Zwölfen war. Um dreißig Silberlinge gab Judas vorsätzlich den göttlichen Kurs auf und nahm – wie wir alle wissen – ein Ende mit Schrecken!

Merke: Unser geliebter Herr hat die höchsten Kosten eingesetzt, um uns den einzigen, sicheren und lohnenden Lebenskurs zu beschaffen. Aber es wird auch uns immer viel oder alles kosten, wenn wir diesen Kurs durch Leichtsinn verlieren oder mutwillig aufgeben!

Viele Menschen verlieren diesen Kurs auch heute. „Sie hatte sich bekehrt, und ihre Anfänge waren gut. Aber dann hatte sie doch wieder weltlich gelebt…“, so erzählte mir jemand von einer jungen Frau. Sie hatte den göttlichen Kurs aus den Augen gelassen, und damit fängt das selbstgefällige, eitle Leben an.

Martina war christlich erzogen worden. Aber dann hatte sie nicht mehr nach dem Willen Gottes gefragt, sondern ihr Leben nach den Maßstäben dieser Welt geführt. Zwanzig Jahre ohne Gott! Sie hatte Ehebruch begangen, eine Ehescheidung erlebt, und dann ging es sogar ins Gefängnis. Das waren in diesem Fall die bedauerlichen Folgen auf verlorenem Kurs!

„Da liegt wieder einmal ein Brief vor mir, der mich nicht loslässt“, so schreibt ein Seelsorger. Ihm war berichtet worden, dass einige Gläubige wieder auf falschem Kurs sind. Schmerzerfüllt sagte er darauf: „Hier hatte der Herr doch einen gesegneten Anfang geschenkt, und nun steht da ein unsichtbares Grabkreuz!“ So endet man auf verlorenem Kurs!

Auf falschem Kurs kann man das richtige Ziel niemals erreichen. Und Jesaja schreibt: „Kehret um, ihr Kinder Israel, zu dem, von welchem ihr sehr abgewichen seid!“ (Jesaja 31,6). Das ist der einzig mögliche Ausweg aus der Verirrung und Verlorenheit. Wir wollen diesen Menschen das rettende Seil zuwerfen, aber umkehren muss man wollen!

Komm her!

Die zwölf Jünger Jesu standen einmal in einer sehr gefährlichen Situation. Mitten auf dem See Genezareth waren sie mit ihrem Schiff in einen großen Sturm geraten. „Das Schiff litt Not von den Wellen, denn der Wind stand ihnen entgegen“, berichtet uns die Bibel. Inmitten dieser schwierigen Notlage näherte sich ihnen ihr Meister. Er war ihnen näher, als sie es ahnten. In Seinem trostvollen „Ich bin‘s“ lag schon die erste, beruhigende Hilfe. Sie wussten: Wo Er ist, da ist auch immer die notwendige Hilfe. So hatten sie es schon mehrfach erlebt. Als Petrus den Meister erkannt hatte, rief er aus: „Herr, bist Du es, so heiße mich zu Dir kommen auf dem Wasser.“ Und Jesus sprach: „Komm her!“ Damit ging Petrus eine gewaltige Glaubensprobe ein. Der Bibel-übersetzer Hans Bruns merkt dazu an: „Glauben heißt: Jesus als Herrn erkennen und anrufen. Glauben heißt: Auf Seinen Befehl warten. Glauben heißt: in der Nähe Jesu leben wollen. Glauben heißt: Wagen! Vor allem, wenn Jesus ruft: „Komm her!“ Glauben heißt: Nicht auf die Schwierigkeiten sehen, sondern sich dem Herrn zuzuwenden und die Erfahrung zu machen, dass Er uns ergreift und hält! Glauben heißt: Auch die Demütigungen hinzunehmen, die wir brauchen und die uns heilsam sind.“ – Auf diesen Glauben kommt es an.

Die Jünger standen vor schwierigen Zeiten. Jetzt sollten sie lernen, auch in schweren Stürmen Stand zu halten. Jetzt, wo der Boden unter ihren Füßen immer unsicherer zu werden drohte, lehrte sie Jesus in spezieller Art, auf Ihn zu blicken. Petrus brachte hier wirklich einen sehr großen Glauben auf. Aber in dem Moment, da er seinen Blick vom Herrn abgewandt hatte, begann er zu sinken und schrie: „Herr, hilf mir!“ Da griff ihn Jesus mit rettender Hand und ließ ihn seine kraftvolle Hilfe erfahren. Bei Petrus ging „Glauben“ und „Groß-sein-wollen“ noch stark durcheinander. Bei dieser Erfahrung sah er plötzlich sich selbst – und Jesus! Auf Jesu Wort und Geheiß darf man viel wagen, nur muss dabei unser Blick ganz auf Ihn gerichtet bleiben. Man darf nicht auf die Hindernisse und Wellen schauen, sondern muss den König der Wellen im Auge behalten!

Welch ein gewaltiges und tröstliches Wort sagt Jesus in dieser Lage: „Komm her!“ Eine wohltuende und beglückende Wirkung liegt in diesem Wort! Wie bei Petrus, so hat es auch in vielen anderen Menschen Mut und Zutrauen geweckt. Viele haben es seither im Glauben gewagt, zu Jesus zu kommen.

Da saß ein junger Mann im Gottes-dienst. Sein Äußeres wirkte heruntergekommen, verwahrlost. Es war ihm anzusehen, dass er von einer verderblichen Strömung erfasst war. Jetzt saß er, dieses Treibens müde geworden, in der Bank und hörte der Predigt zu. In erstaunlicher Weise traf sie gerade auf seinen Zustand zu. „Sie gehen unter und nehmen ein Ende mit Schrecken“, so hieß das Thema. Betroffen ging er nach dem Gottesdienst hinaus; aber diese Worte gingen ihm nach. „Ich sinke immer tiefer“, so musste er sich selbst eingestehen, „und soll in dieser Strömung untergehen? Soll es auch mit mir zu einem Ende mit Schrecken kommen?“ Aber hatte er nicht auch das Mut machende „Komm her“ gehört und galt dieser Ruf nicht auch ihm? Am folgenden Abend trat er im Gottesdienst aus seiner Bank heraus, beugte seine Knie vor seinem Erlöser und machte einen Neuanfang mit Jesus!

Eine junge Frau berichtet von ihrer Seelennot. Sie war lange Zeit durch die größten Kirchen in ihrer Umgebung gegangen, sie hatte sich in allerlei Lesestoff vertieft, hatte nach Auswegen gesucht und sie nicht gefunden. Ihre Not wurde zunehmend größer. Da ging sie gedankenversunken an einem sonnigen Sonntagnachmittag ins Freie hinaus. Müde und fast verzweifelt ließ sie sich an einem stillen Feldgraben nieder. Hilfe suchend begann sie hier zu beten. Jesus stand ihr näher, als sie es dachte. „Komm her“, hörte sie Ihn liebevoll sagen. Sie empfand, wie Er sie mit Seiner segnenden Gegenwart umgab. Nur zu Ihm wollte sie – und Er nahm sie an. Sie erlebte die Vergebung und die Not ihrer Seele war vorüber!

Im Einzelzimmer eines Krankenhauses lag ein schwer kranker Mann. Nach ärztlichem Befund hatte er nur noch wenige Tage zu leben. Er ließ seinen Seelsorger wissen, wie es um ihn steht. Der war gekommen, um ihm innere Hilfe zu leisten. Der Kranke wusste viel, aber hatte wenig geglaubt. Der Prediger las ihm eine biblische Verheißung nach der anderen vor. Doch der Kranke nahm sie nicht an. Er sah sich hoffnungslos verloren und meinte, die vorgetragenen Verheißungen seien für jeden anderen, aber nicht für ihn. Er war in tiefen Zweifel versunken, und da er auch jetzt nicht glaubte, sank er noch tiefer. Er sah seine Schuld, er gedachte seines langjährigen Unglaubens, er schaute auf die sündhafte Vergangenheit seines Lebens und auf seine absolute Hilflosigkeit. Der Prediger versuchte, ihm zuletzt noch klar zu machen, dass doch alle Menschen in die göttlichen Verheißungen eingeschlossen seien und fragte ihn, ob es überhaupt denkbar sei, dass er als Einzelner ausgeschlossen ist? Da ging ihm das erste Glaubenslicht auf. „Komm her“, so hörte er eine innere Stimme sagen, „warum zweifeltest du, o du Kleingläubiger?“ Da ergriff er im Glauben die ihm entgegengestreckte Hand, und die Rettung war geschehen! Und vor den Toren der Ewigkeit hörte er noch einmal das frohmachende, beglückende „Komm her!“ Ach, könnten wir es doch alle hören, wenn wir dort angekommen sind.

Der glückliche Student

Der Sohn reicher Eltern studierte in Berlin. Er hatte in einer guten Gegend eine Wohnung im Haus einer freundlichen Familie  gefunden. Der junge Mann stellte nach einiger Zeit fest, dass seine Vermieter an jedem Mittwoch- und Sonntagabend zur gleichen Zeit das Haus verließen und dann gegen zehn Uhr wieder heim kamen. Ihn interessierte dieses und er fragte sie, ob er sie einmal begleiten dürfe. Sie erzählten ihm, dass sie eine christliche Versammlung besuchen und waren gern bereit, ihn mitzunehmen. So kam es, dass er zum ersten Mal in seinem Leben in einen Gottes-dienst ging. Als er in dem schlichten Saal saß und der Gottesdienst begann, hatte  er merkwürdige Empfindungen: Er fühlte, dass er eine Heimat für seine Seele gefunden hatte. Zur nächsten Versammlung war er wieder da, zur dritten gleichfalls, und als einige Wochen vergangen waren, da hätte man den blaßen, verlebten, müden, jungen Mann nicht wiedererkannt. Fröhlich rühmte er: “Ich habe den Herrn gefunden und meine Seele ist genesen!” Bald schrieb er einen glücklichen Brief an seine Eltern: “Vater, Mutter, freut euch mit mir. Ich habe den Heiland gefunden und bin ein neuer Mensch geworden.” Der alte Herr aber las den Brief und erbleichte. Nach einer kurzen Unterredung mit seiner Frau setzte er sich in den nächsten Schnellzug, fuhr nach Berlin, suchte seinen Sohn auf und sagte: “Mein Sohn, warum hast du uns das angetan? Tu, was du willst, verbrauche so viel Geld, wie du nur hast, ich will alles bezahlen; aber werde mir um alles in der Welt kein Ducker.” Da führte der Jungbekehrte den Vater auf den Dachboden, machte den Koffer auf, nahm den geladenen Revolver zur Hand, der oben darauf lag, und sagte: “Vater, diesen Revolver hatte ich mir gekauft, um mich zu erschießen. Das Leben ekelte mich so an, dass ich es fortwerfen wollte wie einen abgetragenen Handschuh. Wäre ich nicht in die Versammlung gekommen und zu Christus, so hättest du heute keinen Sohn mehr. Und jetzt musst du wählen zwischen dem Revolver und mir. Verbietest du mir, ein Christ zu sein, erschieße ich mich. So wie früher kann ich nicht mehr dahinvegetieren.” Was sollte der Vater tun? Er schwieg und fuhr wieder nach Hause. Gott fügte es so, dass dieser junge Mann es auch erleben durfte, dass seine Familie zum gleichen, fröhlichen Glauben fand. Als der Sohn Ferien hatte und heimkam, war seine Mutter in großen Sorgen. Aber siehe da, er war so fröhlich, so hilfsbereit, so bescheiden, dass sie eines Tages zu ihm trat und mit bewegter Stimme sagte: “Mein Sohn, wenn es dein Glaube gestattet, für eine Mutter zu beten, so bete für mich; ich brauche es.” Und nach einigen Monaten war die ganze Familie, Eltern und Kinder, zu Gott bekehrt.

Evangeliums Bote 2014 Nr. 51

Auszug:

Weihnachten ohne Christus

Wir müssen mit Bedauern feststellen, dass Weihnachten heute hauptsächlich zum Geschäftemachen gebraucht wird, wo Christus nebensächlich ist. Es ist eine unabstreitbare Tatsache, dass die Geschäftswelt ihren größten Verdienst in der Weihnachtszeit macht. Sogar die, die Weihnachten als die Geburt des Heilands feiern, lassen sich von diesem Zug des Kaufens, Umtauschens und Neukaufens mitreißen. Weihnachten wird zu einer höchst stressigen Zeit, und wir müssen leider feststellen, dass wir kaum etwas dagegen tun können. Haben wir uns schon daran gewöhnt, dass Weihnachten so sein muss?
Es wird erzählt, dass eine reiche Familie im Winter die Geburt ihres Sohnes feierte. Viele Gäste kamen. Die dicken Mäntel und Pelze wurden in einem Schlafzimmer des großen Palastes auf einem Bett abgelegt. Man begann zu feiern. Nach mehreren Stunden wollte ein Gast das Baby sehen. Aber keiner schien zu wissen, wo es war. Das ganze Haus wurde durchsucht, doch ohne Erfolg. Endlich schaute jemand in das Schlafzimmer, wo die Gäste ihre Mäntel auf dem Bett abgelegt hatten. Unter all den Mänteln wurde das Kind gefunden – erstickt!
Wie traurig! Und doch – wie wahr! Ist das nicht ein Bild, wie Weihnachten oft gefeiert wird, sogar von denen, die fest behaupten: „Christus ist der Grund dieser Festzeit“? – Wir feiern die Geburt des Heilands, aber kaum einer fragt danach, wo Er ist. Wir beschenken uns gegenseitig und wünschen einander Freude und Glück. Aber was ist mit dem Kind? Wir kommen zusammen, um zu essen, uns zu unterhalten und fröhlich zu sein. Aber wir nehmen uns keine Zeit, um mit Ihm alleine zu sein, dessen Geburtstag wir feiern. Wir feiern Weihnachten, vergessen aber die Anbetung, wie es die Hirten am ersten Weihnachtsfest taten. Haben wir da nicht etwas verpasst? Haben wir vielleicht Weihnachten ohne Christus gefeiert und das nicht einmal gemerkt?
Lasst uns dieses Weihnachtsfest anders feiern! Lasst uns bewusst Zeit nehmen – ja Zeit nehmen! – um mit Jesus alleine zu sein! Ja, alleine mit Ihm – Ihn festhalten, Ihn in Ehrfurcht anbeten, unsere Herzen für Seine Gegenwart öffnen, damit wir Seine Größe als den König aller Könige und Herrn aller Herren erkennen! Lasst uns darüber nachdenken, warum Er gekommen ist. Und lasst uns Ihm danken für das wunderbare Werk der Erlösung. Das wird uns dann zu einem unvergesslichen Erlebnis werden!
Als die Hirten Ihn gesehen hatten und wieder zurückkehrten, waren ihre Herzen so angefüllt, dass sie ihre Erfahrung andern mitteilten. Wäre es nicht wunderbar, wenn auch du in diesem Jahr solch eine Weihnachtserfahrung machen könntest?
Ich wünsche dir ein Weihnachtsfest in der Gegenwart Christi!

R. Taron

Evangeliums Bote 2014 Nr. 50

Auszug:

Undank

Ein Prediger berichtete von einer Frau, einer tüchtigen Frau, einer sehr, sehr tüchtigen Frau… aber sie weiß auch, dass sie tüchtig ist. So oft er mit ihr zusammen-kam, verstand sie es, ihre Tüchtigkeit ins rechte Licht zu setzen. Die Familie kam voran. Und wenn man der Frau glauben konnte, dann war das ihre Tüchtigkeit und ihre Geschicklichkeit und ihr Fleiß. Er hatte nie gehört, dass sie gesagt hätte: „Gott hat uns gesegnet. Ihm will ich danken.“ Sie lobte nur sich und ihre Tüchtigkeit.
Aber eines Tages kehrte Unglück in ihrem Hause ein. Es kam sehr viel auf einmal. Da besuchte er sie wieder. Und wisst ihr, was sie jetzt sagte: „Was habe ich nur getan, dass unser Herrgott mich so hart schlägt?“
Da musste er  –  trotz der ernsten Situation  –  lachen. „So“, sagte er, „wenn’s also bei Ihnen vorangeht, wenn das Glück lacht und die Sonne scheint, dann ist das immer nur Ihre Tüchtigkeit, Ihr eigenes Werk und Verdienst. Wenns aber schief geht, wenn Schweres kommt, wenn das Unglück da ist, dann ist der liebe Gott schuld. Dann wird Er angeklagt. O welche Narrheit!“