Die ganze Bibel legt Zeugnis ab von der Liebe Gottes. Gott hat alles getan, um zu beweisen, dass er die Menschen liebt. Er hat den allerhöchsten Preis gezahlt, um die Erlösung des Menschen möglich zu machen.
Es gibt wohl keine andere Wahrheit in der ganzen Bibel, die Satan daraus entfernen möchte, als eben diese herrliche Tatsache, dass Gott den Menschen liebt. Gerne möchte er den Menschen veranlassen zu glauben, dass Gott sein Feind ist und ihn hasst. Somit versucht er, manch einem Menschen einzuflüstern, Gott liebe ihn nicht, weil er sich um seiner Sünden willen schuldig und verdammt fühlt. Gott verabscheut und hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder, und es ist ihm darum zu tun, ihn zu retten.
Die göttliche Liebe kann nicht mit dem Maßstab der menschlichen Liebe gemessen werden. Wir Menschen sind geneigt, andere zu lieben, wenn sie sich unserer Liebe würdig erweisen. Sobald dieses nicht der Fall ist, hört meistens die menschliche Liebe auf. So handelt Gott aber nicht. Wir Menschen wären es niemals wert gewesen, dass Gott uns liebt. Aber Gott hat uns immer geliebt, denn sein Wort sagt: „Ich habe dich je und je geliebt“ (Jeremia 31,3). Ja, Gott hasst wohl die Sünde, weil sie der größte Feind des Menschen ist, den er liebt, und er möchte ihn von der Sünde und von dem ewigen Verderben erretten.
Es ist Gottes Wesen zu lieben; er kann nicht anders. Er ist der Urquell aller Liebe. Die Liebe Gottes ist mehr als Freundlichkeit und Wohlwollen. Gütigkeit, Treue und Wohlgesinntsein sind lobenswerte Tugenden, aber sie sind kein Vergleich mit der Liebe Gottes. Gott war nicht verpflichtet, den Menschen zu erlösen, nachdem dieser sich von ihm abgewandt, ungehorsam war und sich der Sünde verkauft hatte. Aber seine große Liebe zur Menschheit veranlasste ihn, den hohen Preis zur Erlösung zu zahlen. Der Mensch hatte nichts als Strafe verdient; er war der ewigen Verdammnis schuldig geworden. Nur die große Barmherzigkeit und Liebe Gottes veranlasste ihn dazu, seinen eingeborenen Sohn zur Versöhnung für die Sünde hinzugeben. Aus Liebe zu uns verließ der Sohn Gottes, Jesus Christus, die Herrlichkeit des Himmels und nahm auf sich Armut, Verachtung, Schmach, Leiden und den Tod.
Paulus schreibt in 2. Korinther 8,9: „Denn ihr wisset die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“ Jesus hat nicht nur vieles für uns geopfert, er hat alles getan.
Die große Liebe Gottes ist unergründlich und unfassbar. „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16). Gott gab seinen Sohn für eine undankbare Welt. Als Jesus in die Welt kam, war er nicht willkommen. Die Türen des Volkes Israel, das ihn hätte willkommen heißen sollen, waren verschlossen. „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Johannes 1,11).
Gott gab seinen Sohn für eine feindselige Welt. Man verachtete und verfolgte ihn. Das jüdische Volk hasste ihn. Man verfolgte ihn während seines Lebens auf Erden, und schließlich gelang es seinen Feinden, ihn auf grausame Weise aus dem Leben zu schaffen.
Gott gab seinen Sohn für eine sündige Welt. Christus wurde der Freund der Sünder genannt. Als man ihn beschuldigte, dass er mit den Zöllnern und Sündern zu Tische sitze, antwortete der Herr Jesus: „Ich bin gekommen zu rufen die Sünder zur Buße und nicht die Gerechten.“ Ja, er war in der Tat und Wahrheit der Freund der Sünder, der gekommen war, um sie von ihren Sünden zu erretten.
Auch heute hat der Heiland noch den gleichen Wunsch, die Menschheit von der Sünde zu erretten: „[…] welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4). „Wer den Namen des Herrn wird anrufen, soll selig (errettet) werden“ (Römer 10,13).
Gottes große Liebe ist es, die uns auch das gibt, was zu unserm Besten dient. Sie will uns vor dem beschützen, was uns schaden könnte und nimmt uns dadurch in seine väterliche Zucht, damit wir in unserm Leben Früchte der Gerechtigkeit hervorbringen können, die zu seiner Ehre und Verherrlichung gereichen.
Gottes Liebe ist unveränderlich. Auch dann, wenn der Mensch tief in Sünden fällt, liebt Gott ihn dennoch. „Darum preiset Gott seine Liebe gegen uns, dass Christus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren“ (Römer 5,8). Ja, Gottes Vaterherz schlägt auch all denen in Liebe entgegen, die sich zu einer Zeit des Heils erfreuten, die aber wieder gesündigt und vergessen haben, wie gut Gott gewesen ist und wie viel Liebe und Gnade er ihnen erwiesen hat. In Johannes 13,1 lesen wir: „Wie er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“ Er liebte einen Judas, der ihn verraten hatte, und nannte ihn „Freund“. Er liebte einen Petrus, der ihn verleugnete. Es war der Blick des Mitleids und Erbarmens, den Jesus ihm zuwarf, der Petrus veranlasste, in bitterer Reue und Buße seine Untreue und Schuld zu bereuen. Und der Herr vergab ihm.
Gottes Liebe hört nimmer auf. Mutterliebe ist stark und unbegreiflich groß. Jesaja schreibt im 49. Kapitel, Vers 15: „Kann denn eine Frau ihren Säugling vergessen, so dass sie sich nicht über den Sohn ihres Leibes erbarmt? Selbst wenn sie ihn vergisst, werde ich dich nie vergessen.“ Auch selbst wenn Mutterliebe aufhört, so hört doch die Liebe Gottes nicht auf.
Gott möchte unser Verständnis erleuchten, damit wir erkennen und begreifen möchten, „welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe der Liebe Gottes“!
A. G. Ahrendt
Auszug aus der Evangeliums Posaune:
Evangeliums Posaune Dezember 2013