Evangeliums Bote 2014 Nr. 48

Auszug:

Die Bibel als Medizin

Vor Jahren suchte eine Dame, die diese Begebenheit selber erzählt hat, einen Arzt auf, um sich untersuchen zu lassen. Sie war eine sehr nervöse Frau. Ihre vielen Beschwerden hatten sie so sehr beunruhigt und durcheinander gebracht, dass ihre physischen Kräfte dem Zusammenbruch nahe waren und man selbst um ihren Verstand fürchten musste. Sie legte dem Doktor eine ganze Liste von Krankheiten vor und beantwortete seine Fragen. Aber wie erstaunt war sie, als er ihr schließlich nur das einfache Rezept verschrieb: “Meine Dame, Sie haben nötig, Ihre Bibel mehr zu lesen!”
“Aber, Herr Doktor . . . !” rief die verblüffte Patientin erstaunt.
“Gehen Sie heim und lesen Sie Ihre Bibel jeden Tag eine Stunde lang”, unterbrach sie der große Mann mit freundlicher Bestimmtheit, „und dann kommen Sie nach einem Monat wieder zu mir in die Sprechstunde.“ Ohne weitere Erklärungen führte er sie hinaus und gab ihr gar keine Möglichkeit zu weiteren Einwendungen.
Zuerst wollte die Patientin ärgerlich werden. Dann aber besann sie sich eines Besseren und sagte sich: „Das Rezept ist ja eigentlich ganz einfach und kostet nicht viel.“ Übrigens war es tatsächlich schon lange her, dass sie die Bibel regelmäßig gelesen hatte, so musste sie im Stillen bekennen, und das Gewissen machte ihr Vorwürfe. Weltliche Dinge hatten Gebet und Bibellesen schon seit Jahren verdrängt, und obwohl sie es sich verboten hätte, eine unreligiöse Frau genannt zu werden, so war sie doch zweifellos eine ganz gleichgültige Christin geworden.
Sie ging heim und nahm sich vor, des Arztes Anweisung treu zu befolgen. Einen Monat später suchte sie ihn wieder auf. “Nun”, lächelte er sie freundlich an, “ich sehe, Sie sind eine gehorsame Patientin und haben mein Rezept treu befolgt. Glauben Sie, dass Sie jetzt noch eine andere Medizin brauchen?”
“Nein, Herr Doktor, jetzt nicht mehr”, bekannte sie aufrichtig, “ich fühle mich wie umgewandelt und hoffe auch, ein anderer Mensch geworden zu sein. Aber wieso wussten Sie, dass ich gerade das brauchte?”
Statt einer Antwort zeigte der berühmte Arzt zunächst auf seinen Schreibtisch. Da lag, viel gebraucht und abgenutzt, seine offene Bibel. “Meine Dame”, fügte er dann mit tiefem Ernst hinzu, “wenn ich das tägliche Lesen dieses Buches vernachlässigte, verlöre ich die Quelle meiner Kraft und Geschicklichkeit. Ich gehe nie zu einer Operation, ohne zuvor in der Bibel zu lesen, und ich beschäftige mich nie mit einem schwierigen Fall, ohne in diesem Buch innere Hilfe gefunden zu haben. Ihr Fall erforderte keine medizinische Behandlung. Sie hatten nötig, mit der Quelle des Friedens und der Kraft, die außerhalb ihres eigenen Geistes fließt, in Verbindung zu kommen, und ich zeigte Ihnen mein eigenes Rezept. Ich wusste,  dass es helfen würde.”
“Aber jetzt muss ich Ihnen bekennen, Herr Doktor”, warf die Patientin ein, “ich bin nahe daran gewesen, Ihr  Rezept nicht zu befolgen.” “Ja, leider gibt es viele, die meinen Rat nicht annehmen”, antwortete der Arzt, wiederum lächelnd. “Aber in meiner Praxis gab es schon viele, viele Menschen, bei denen das Mittel Wunder gewirkt hätte, wenn sie es nur gebraucht hätten.”
Das ist eine wahre Geschichte. Der Arzt ist gestorben, aber sein Rezept bleibt gültig. Jedem von uns wird es nützlich sein. Willst du es nicht versuchen?

Gott ist Liebe

Die ganze Bibel legt Zeugnis ab von der Liebe Gottes. Gott hat alles getan, um zu beweisen, dass er die Menschen liebt. Er hat den allerhöchsten Preis gezahlt, um die Erlösung des Menschen möglich zu machen.

Es gibt wohl keine andere Wahrheit in der ganzen Bibel, die Satan daraus entfernen möchte, als eben diese herrliche Tatsache, dass Gott den Menschen liebt. Gerne möchte er den Menschen veranlassen zu glauben, dass Gott sein Feind ist und ihn hasst. Somit versucht er, manch einem Menschen einzuflüstern, Gott liebe ihn nicht, weil er sich um seiner Sünden willen schuldig und verdammt fühlt. Gott verabscheut und hasst die Sünde, aber er liebt den Sünder, und es ist ihm darum zu tun, ihn zu retten.

Die göttliche Liebe kann nicht mit dem Maßstab der menschlichen Liebe gemessen werden. Wir Menschen sind geneigt, andere zu lieben, wenn sie sich unserer Liebe würdig erweisen. Sobald dieses nicht der Fall ist, hört meistens die menschliche Liebe auf. So handelt Gott aber nicht. Wir Menschen wären es niemals wert gewesen, dass Gott uns liebt. Aber Gott hat uns immer geliebt, denn sein Wort sagt: „Ich habe dich je und je geliebt“ (Jeremia 31,3). Ja, Gott hasst wohl die Sünde, weil sie der größte Feind des Menschen ist, den er liebt, und er möchte ihn von der Sünde und von dem ewigen Verderben erretten.

Es ist Gottes Wesen zu lieben; er kann nicht anders. Er ist der Urquell aller Liebe. Die Liebe Gottes ist mehr als Freundlichkeit und Wohlwollen. Gütigkeit, Treue und Wohlgesinntsein sind lobenswerte Tugenden, aber sie sind kein Vergleich mit der Liebe Gottes. Gott war nicht verpflichtet, den Menschen zu erlösen, nachdem dieser sich von ihm abgewandt, ungehorsam war und sich der Sünde verkauft hatte. Aber seine große Liebe zur Menschheit veranlasste ihn, den hohen Preis zur Erlösung zu zahlen. Der Mensch hatte nichts als Strafe verdient; er war der ewigen Verdammnis schuldig geworden. Nur die große Barmherzigkeit und Liebe Gottes veranlasste ihn dazu, seinen eingeborenen Sohn zur Versöhnung für die Sünde hinzugeben. Aus Liebe zu uns verließ der Sohn Gottes, Jesus Christus, die Herrlichkeit des Himmels und nahm auf sich Armut, Verachtung, Schmach, Leiden und den Tod.

Paulus schreibt in 2. Korinther 8,9: „Denn ihr wisset die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass, ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.“ Jesus hat nicht nur vieles für uns geopfert, er hat alles getan.

Die große Liebe Gottes ist unergründlich und unfassbar. „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16). Gott gab seinen Sohn für eine undankbare Welt. Als Jesus in die Welt kam, war er nicht willkommen. Die Türen des Volkes Israel, das ihn hätte willkommen heißen sollen, waren verschlossen. „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Johannes 1,11).

Gott gab seinen Sohn für eine feindselige Welt. Man verachtete und verfolgte ihn. Das jüdische Volk hasste ihn. Man verfolgte ihn während seines Lebens auf Erden, und schließlich gelang es seinen Feinden, ihn auf grausame Weise aus dem Leben zu schaffen.

Gott gab seinen Sohn für eine sündige Welt. Christus wurde der Freund der Sünder genannt. Als man ihn beschuldigte, dass er mit den Zöllnern und Sündern zu Tische sitze, antwortete der Herr Jesus: „Ich bin gekommen zu rufen die Sünder zur Buße und nicht die Gerechten.“ Ja, er war in der Tat und Wahrheit der Freund der Sünder, der gekommen war, um sie von ihren Sünden zu erretten.

Auch heute hat der Heiland noch den gleichen Wunsch, die Menschheit von der Sünde zu erretten: „[…] welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4). „Wer den Namen des Herrn wird anrufen, soll selig (errettet) werden“ (Römer 10,13).

Gottes große Liebe ist es, die uns auch das gibt, was zu unserm Besten dient. Sie will uns vor dem beschützen, was uns schaden könnte und nimmt uns dadurch in seine väterliche Zucht, damit wir in unserm Leben Früchte der Gerechtigkeit hervorbringen können, die zu seiner Ehre und Verherrlichung gereichen.

Gottes Liebe ist unveränderlich. Auch dann, wenn der Mensch tief in Sünden fällt, liebt Gott ihn dennoch. „Darum preiset Gott seine Liebe gegen uns, dass Christus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren“ (Römer 5,8). Ja, Gottes Vaterherz schlägt auch all denen in Liebe entgegen, die sich zu einer Zeit des Heils erfreuten, die aber wieder gesündigt und vergessen haben, wie gut Gott gewesen ist und wie viel Liebe und Gnade er ihnen erwiesen hat. In Johannes 13,1 lesen wir: „Wie er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.“ Er liebte einen Judas, der ihn verraten hatte, und nannte ihn „Freund“. Er liebte einen Petrus, der ihn verleugnete. Es war der Blick des Mitleids und Erbarmens, den Jesus ihm zuwarf, der Petrus veranlasste, in bitterer Reue und Buße seine Untreue und Schuld zu bereuen. Und der Herr vergab ihm.

Gottes Liebe hört nimmer auf. Mutterliebe ist stark und unbegreiflich groß. Jesaja schreibt im 49. Kapitel, Vers 15: „Kann denn eine Frau ihren Säugling vergessen, so dass sie sich nicht über den Sohn ihres Leibes erbarmt? Selbst wenn sie ihn vergisst, werde ich dich nie vergessen.“ Auch selbst wenn Mutterliebe aufhört, so hört doch die Liebe Gottes nicht auf.

Gott möchte unser Verständnis erleuchten, damit wir erkennen und begreifen möchten, „welches da sei die Breite und die Länge und die Tiefe und die Höhe der Liebe Gottes“!

A. G. Ahrendt

Auszug aus der Evangeliums Posaune:
Evangeliums Posaune Dezember 2013

Gottes große Liebe

„Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16).

Warum ist Gott in der Person des Herrn Jesus Mensch geworden? Auf diese Frage gibt uns unser Text die beste Antwort: „Also – so sehr hat Gott die Welt geliebt…“

Gottes Natur ist Liebe. Das ganze Universum, alles im Himmel und auf Erden weist auf diese Liebe hin. Es gibt keine stärkere Macht und keinen größeren Wert als die göttliche Liebe. Sie ist das Schönste und Beste, was es geben kann.

Wahre Liebe hat die verschiedensten Ausdrucksmöglichkeiten. Das ist schon im Blick auf die menschliche Liebe so.

Man könnte z. B. sagen: Freude ist Liebe, die lächelt. Friede ist Liebe, die ruht. Geduld ist Liebe, die wartet. Glaube ist Liebe, die vertraut; Hoffnung ist Liebe, die erwartet. So sind alle Früchte des Geistes, die uns in der Bibel genannt werden, nichts anderes als verschiedene Formen der Liebe.

Auch die Menschwerdung Christi ist eine der mannigfaltigen Ausdrucksweisen der Liebe Gottes. Alles, was in unserem Leben Sünde heißt, richtet sich gegen diese göttliche Liebe.

Es besteht ein großer Unterschied zwischen der Liebe Gottes und der menschlichen Liebe. Menschliche Liebe ist ein bestimmter Grad der Zuneigung zueinander. Sie äußert sich meistens in starken Gefühlen, kann daher sehr veränderlich sein. Auch die schönste menschliche Liebe ist immer in Gefahr, eines Tages zu vergehen.

Wir sind nicht fähig, von uns aus ohne Anlass zu lieben, sondern es ist immer nötig, dass irgendeine Person in uns diese Zuneigung weckt. Und wenn dann eines Tages nicht mehr in demselben Maße Grund vorhanden ist, diesen Menschen zu lieben, dann werden unsere Gefühle der Liebe ebenfalls nachlassen.

Die göttliche Liebe dagegen bleibt sich immer gleich. Sie ist unbeeinflussbar von unserem Verhalten. Gott liebt uns nicht, weil unser Wesen ihn dazu reizt und weil wir ihm die Liebe gleichsam aus seinem Herzen herausziehen. Er liebt uns ganz einfach, weil er die Liebe selbst ist.

Weder Sympathie noch Mitleid bestimmen Gottes Haltung uns gegenüber. Auch unsere charakterliche Qualität hat keinen Einfluss auf die göttliche Liebe. Ausschlaggebend ist ganz allein die Tatsache, dass der Herr die Liebe selbst ist und daher nicht anders kann als lieben.

Nur von dieser Erkenntnis aus können wir begreifen, dass Gott seinen Sohn für uns gab. Ja, er liebt gerade die, die seine Liebe niemals verdient haben.

Seine Liebe schließt alle Menschen ein: „Also hat Gott die Welt geliebt…“. Damit sind alle Menschen gemeint, ohne Rücksicht darauf, ob ein Mensch gut oder schlecht, klug oder ungebildet ist. Und diese Liebe gilt jedem Einzelnen. Er liebt ohne Ansehen der Person, ohne Ansehen der verschiedenen Nationalitäten. Gott liebt einen jeden Menschen ganz persönlich.

Wie der Herr seine Liebe dem Einzelnen schenkt, drückt der Apostel Paulus mit den Worten aus: „Christus hat uns geliebt und sich selbst für uns dahingegeben“ (Epheser 5,2). Weiter heißt es: „Christus hat die Gemeinde geliebt“ (Epheser 5,25). Damit sind alle gemeint, die auf die göttliche Liebe ebenfalls mit Liebe geantwortet haben. Aber der Kreis ist noch weiter gezogen, weil es heißt: „Also hat Gott die Welt geliebt“.

Ist diese Liebe des Herrn nicht wunderbar? Erst durch die Geburt des Herrn Jesus wurde sie uns offenbart.

Im Alten Testament hatte man einen viel begrenzteren Begriff von der göttlichen Liebe. Als Jona vom Herrn den Befehl bekam, nach Ninive zu gehen und dort Buße zu predigen, weigerte er sich. Er wollte nicht, dass Gott noch andere Völker als das auserwählte Volk Israel lieben sollte. Doch hatte nicht Gott schon zu Abraham gesagt, dass in ihm alle Völker auf Erden gesegnet werden sollten?

Aber Gott spricht nicht nur von seiner Liebe zu uns, er beweist sie auch. Menschen treiben oft Missbrauch mit dem Wort „Liebe“. Man kann eine Person mit Worten lieben, aber mit der Tat ihr das Leben furchtbar schwer machen. – Gottes Liebe dagegen ist echt und lauter; sie ist Tat und Wahrheit. Er liebte die Welt so sehr, dass er gab. Er gab sich selbst. Er schenkte uns so viel, dass er nicht mehr zu geben hatte; er gab alles.

Wir Menschen handeln oft ganz anders. Wir lassen es uns vielleicht auch etwas kosten, um dem andern unsere Liebe zu beweisen. Aber wir behalten doch meistens etwas für uns selbst zurück.

Aber Gott gab sein Alles, sein Bestes, seinen einzigen geliebten Sohn, „auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“.

Gott möchte, dass wir ihm ebenfalls die ganze Liebe unseres Herzens schenken, ja, er möchte uns selbst. Er sehnt sich nach unserer Liebe. Nicht unsere Zeit und unsere Fähigkeiten und unser Vermögen will Gott in erster Linie. Das alles befriedigt ihn nicht. Gott braucht weder unsere Gaben, noch unseren Dienst und unser Geld. Er besitzt ja eigentlich alles, aber unser Herz und unsere ganze Liebe möchte er haben.

Wenn wir unser Teil tun, ihm unsere Sünden in Reue und Buße bringen und von ganzem Herzen an ihn glauben, dann werden wir das ewige Leben in seiner ganzen Herrlichkeit haben, und wenn wir von diesem Gesichtspunkt aus die Geburt des Herrn Jesu betrachten, können wir in der rechten Weise Weihnachten feiern.

Hast du dich schon ganz dem Heiland ergeben? Gott möchte dir aus Liebe in seinem Sohn das beste Weihnachtsgeschenk darreichen!

 

Auszug aus der Evangeliums Posaune:
Evangeliums Posaune Dezember 2013

Evangeliums Bote 2013 Nr. 47

Auszug:

Eine Botschaft der Freude

Denn uns ist ein Kind geboren,
ein Sohn ist uns gegeben,
und die Herrschaft ist auf Seiner Schulter;
und Er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held,
Ewig-Vater, Friedefürst.

Jesaja 9,5

„Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Ein Engel vom Himmel brachte diese Freudenbotschaft. Er brachte sie den Hirten auf den Feldern bei Bethlehem, aber sie gilt aller Welt — allen Menschen. Finsternis bedeckte das Erdreich. Die Menschen waren von der Sünde geknechtet; ihr Gewissen war befleckt und sie waren mit Schuld beladen. Mühselig und beladen pilgerten sie dahin, ohne Hilfe und ohne Hoffnung. Sie suchten Ruhe und fanden sie nicht. — Vergeblich waren alle ihre Anstrengungen zur Befreiung, umsonst die Menschenlehren und Satzungen, die Vorsätze, Bußübungen und dergleichen, um Freiheit von der Schuld und Ver-söhnung mit Gott zu finden. Der Feind, der die Menschheit überwunden hatte, war zu mächtig, und die Macht der Sünde zu gewaltig. Die Sünde, die das Gewissen befleckt und den Willen lähmt, hatte den Menschen zu einem Sklaven gemacht.
Alle Hoffnung für die Rettung des Menschen war geschwunden. Keine Macht konnte ihn befreien. Kein Gesetz konnte ihm Erlösung bringen. Das Blut der Opfertiere konnte die Sünde nicht wegwaschen. Oh, welch ein schreckliches Übel ist doch die Sünde! Alles befleckend und zerstörend reißt sie die Menschen hinunter in das zeitliche und ewige Verderben.
Die Rettung musste von oben her kommen, von Gott. Der Prophet Jesaja schaute mit prophetischem Blick durch die Jahrhunderte. Er schaute im Geist den großen Befreier, und vom Geist Gottes getrieben und inspiriert rief er aus: „Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf Seiner Schulter; und Er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig–Vater, Friedefürst“ (Jesaja 9,5).
„Wunderbar“ heißt Er. — Ja, unbeschreiblich  wunderbar ist dieser, der erschienen ist, der Welt das Heil zu bringen! Wunderbar war Sein Kommen in die Welt, Sein Leben, Sein Wirken, Sein Tod und Seine Auferstehung. Wunder-bar ist der Christus, der von Ewigkeit her bei dem Vater gewesen ist. Johannes sagt: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.“ Geheimnis aller Geheimnisse! Wer kann es ergründen?
Eines wunderbaren Heilandes bedurfte diese Welt, um sie von ihren Sünden zu erretten und sie wieder zurück zu ihrem Gott zu führen. Wunderbar ist die Liebe dieses Heilandes. Am Kreuze auf Golgatha hat Er mit Seinen Liebesarmen die ganze Welt umfasst. Wunderbar ist die Kraft Seines Blutes, von allen Sünden zu retten. Wunderbar ist Seine Kraft, alle Fesseln zu zersprengen und des Satans Werke zu zerstören. Wunderbar ist dieser Weltheiland, der gekommen ist, um die Sünde hinwegzutun und dafür Heil und Leben zu bringen, Friede und Freude.
Und „Rat“ heißt Sein Name. Er weiß Rat, wo aller Menschen Weisheit keinen Rat mehr weiß und zunichte wird. In Seiner Weisheit kann Er Wege bahnen, wo keine Wege sind. In dieser wunderbaren Weisheit ist der Liebe und der Gerechtigkeit Gottes Genüge geleistet. Er hat einen Rat für den Sünder, für den nach menschlichem Ermessen keine Hoffnung mehr ist, ihn von dem Verderben zurückzuholen und zu erretten. Er weiß Rat, seine Schritte auf den Weg des Friedens zu lenken, ihn zur Umkehr zu bewegen. In Seiner Weisheit kann Er den Verlorenen aus des Satans Schlingen befreien und ihn zu einem Gotteskind machen, das auf den Wegen Gottes wandelt. Ja, wahrlich, Sein Name heißt Rat.
Und „Kraft“ heißt Er. Er ist die Kraft Gottes, zu retten und selig zu machen, das verloren ist. Er besitzt die Kraft, die Kranken zu heilen, die Bande des Todes zu sprengen. Macht über alle teuflischen Geister, sie auszutreiben und die Menschen von ihrer Gewalt zu befreien. Er ist ein mächtiger König, vor dem sich alles beugen muss. Er besitzt die Macht, das steinharte Herz eines Menschen mit dem Hammer Seiner Wahrheit zu zerschlagen, und Er kann die Seele aus den Klauen Satans erretten. Er ist der Stärkere, der über den Starken gekommen ist. Er besitzt die Macht, den größten Sünder zu erretten und zu einem Gotteskind zu machen. Er selbst sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“
Auch „Held“ heißt sein Name. Er ist ein Held, mächtig im Streit, mächtig zu siegen. Er ist ein Held, dem die Völker anhangen. Kein Held, der mit natürlichen Waffen seinen Willen durchsetzt. Vor Ihm muss die Finsternis fliehen. Er ist ein Held, der herrschen wird, bis alle Seine Feinde, die sich gegen Ihn als Gott auflehnen, zum Schemel Seiner Füße gelegt sind.
„Ewig–Vater“. Welch ein Gedanke! Von Ewigkeit ist Seine Herrlichkeit und Seine Herrschaft. Er hat weder Anfang noch Ende. Er ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist nicht nur ewig, sondern auch ein Vater, der Ursprung alles Guten, ein Vater über alles, das da Kinder heißt. Er ist väterlich in Seiner Führung, väterlich in Seiner Fürsorge, väterlich in Seiner Barm-herzigkeit – Ewig–Vater.
„Friedefürst“. So klingt es hinein in die Welt voller Unruhe, Sünde und Leid. Er ist gekommen, Frieden zu bringen, Frieden zu machen durch Sein Blut, die Feindschaft zwischen Gott und Menschen aufzuheben, die Ursache des Unfriedens zu zerstören durch Seinen Opfertod. Er bringt Frieden ins Herz und Leben. Er sagt: „Meinen Frieden lasse Ich euch.“ Alle, die sich Ihm unterwerfen, werden Seines Friedens teilhaftig.
Lasset die Botschaft erschallen über Berg und Tal: „Siehe, ich verkündige euch große Freude …, denn euch ist heute der Heiland geboren.“ Ja, Er ist ein Heiland, der von aller Sünde errettet.
Kommt herzu, kommt zu der Krippe! Schaut das große Wunder Gottes. Er, den die Himmel aller Himmel nicht zu fassen vermögen, liegt arm und gering in der Krippe. O Wunder aller Wunder! Nur die große Liebe eines väterlichen Gottes vermochte diese große Gabe zu geben. Er hat sie gegeben für dich und für mich. Wer könnte angesichts solcher Gabe und solcher Liebe sein Herz gegen einen solchen Heiland verschließen?

Den ganzen Evangeliums-Bote lesen
Evangeliums Bote Nr.47

Evangeliums Bote 2013 Nr. 45

Auszug:

Zu billig!

Ein Prediger des Evangeliums war einmal während der Mittagspause zu den Bergleuten in die Grube gekommen, um ihnen Jesus Christus zu verkündigen. Nachdem er ihnen die klare, einfache Geschichte von der Liebe Gottes zu den verlorenen Sündern erzählt und ihnen ihren verlorenen Zustand und die Hilfe Gottes dafür gezeigt und das freie Heil an-geboten hatte, kam die Zeit, dass die Männer ihre Arbeit wieder aufnehmen mussten. Der Prediger ging zum Schacht, um wieder  über Tage befördert zu werden.
Hier traf er den Vorarbeiter und fragte ihn, was er von Gottes Weg zum Heil dachte. Der Mann antwortete: ,,O, das ist zu billig. Ich kann solch einer Religion nicht glauben.“
Ohne ihm gleich auf diese Bemerkung zu antworten, fragte der Prediger: ,,Wie kommt man aus diese Grube heraus?“
,,Gehen Sie einfach in den Förderkorb!“, war die Antwort.
,,Dauert es lange, bis man oben ist?“
,,O, nein, nur ein paar Sekunden!“
,,Das ist aber sehr leicht und einfach. Brauchen Sie dann gar nicht mithelfen, dass es in die Höhe geht?“, fragte der Prediger.
,,Aber natürlich nicht!“, erwiderte der Bergmann. ,,Wie ich Ihnen sagte, Sie brauchen nur in den Förderkorb gehen.“
,,Aber die Leute, die diesen Schacht bauten und diese ganze Einrichtung anlegten, haben die nicht viel Arbeit, Pläne und auch große finanzielle Ausgaben gehabt?“
,,Ich glaube schon, dass es ein mühsames und kostspieliges Werk war, diesen Schacht zu machen. Der Schacht ist sehr tief und wurde mit großen Kosten für den Eigentümer hergestellt, aber dies ist unser einziger Ausgang, und ohne ihn würden wir wohl nicht ans Tageslicht können.“
,,Ganz recht! Aber wenn Gottes Wort Ihnen sagt, dass alle, die an den Sohn Gottes glauben, das ewige Leben haben, dann sagen Sie gleich: ,Zu billig! Zu billig!‘ und vergessen, dass Gottes Werk, Sie und andere Menschen aus der Grube der Verdammnis und des Todes zu bringen, Ihm ungeheure Kosten verursacht hat. Der Preis war der Tod Seines eingeborenen Sohnes.“
Lieber Leser, sagst du auch: ,,Das ist zu billig!“? Erkenne doch die Größe des Opfers, den hohen Preis, den der Sohn Gottes für deine Sünden bezahlt hat! Er gab Sein Alles, Er gab Sich selbst und vollbrachte das wunderbare Werk der Erlösung! Das darfst auch du glauben und für dich persönlich annehmen!