Der Evangeliums Bote IV. Quartal

Auszug:

Advendlicht

Auf einer der friesischen Inseln steht ein einsames Fischerhaus nicht weit vom Strand entfernt. In der Nähe singt das Meer sein Lied, bald leise schmeichelnd, bald im Donner der Brandung. Der Wind harft in zarten Tönen, und dann wieder orgelt er in mächtigem Brausen. Aber immer, wenn es dunkel wird, steht am Fenster ein Licht. Mutterhände haben es angezündet, damit der Sohn durch die Prielen den Weg nach Hause findet. Wie oft hat er’s mit Freuden gesehen! Doppelt schnell und beschwingt eilten seine Füße dann über den unsicheren Boden, eilig klinkte er die Tür auf: Da bin ich, Mutter! Wenn er dann im Lehnstuhl am Feuer saß, schaute er in das Licht der Lampe, in die guten Augen der Mutter und freute sich im Stillen: Ich wurde erwartet!
Solch ein Licht am Fenster möchte die Adventbotschaft für uns sein und uns erinnern: Auf dich wartet auch jemand, der Vater im Himmel. Er hat alles für dich bereitet, damit du zur Ruhe und zum Frieden kommst, damit deine Seele satt wird. Nun wartet Er, dass du heimkommst zu Ihm. Er ladet ein: Ich habe alles für dich: Vergebung der Sünden, Kraft für das Leben, Freude für das Herz und Hoffnung für die Ewigkeit!
Haben die Stürme des Lebens dich auf dem Meer der Zeit umher geworfen? Ist dein Herz leer geblieben bei allen Freuden der Welt, die du ihm geboten hast? Vielleicht wendet mancher ein: Wir haben so viele Enttäuschungen erlebt, wir können nicht mehr glauben. Das ist vielleicht die schwerste Not und die bitterste Klage, die man überhaupt hören kann. Wir schelten niemand, der so leer und verbittert an der Landstraße des Lebens steht. Gott selbst ladet ein: Komm und versuch’s einmal bei Mir! Wie umfassend und weitherzig ist doch die Verheißung in Johannes 7, 17: „So jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei.“ Das heißt doch: Ich erhebe keine Vorwürfe, Ich zwinge keinen, Ich lade nur ein, es einmal bei Mir zu versuchen. Traut Meinen Verheißungen, nehmt Meine Gaben, folgt Meinen Weisungen! Ihr werdet sicherlich erleben, was es heißt, in den Frieden Gottes eingekehrt zu sein.
Wir gehen dem Weihnachtsfest entgegen. Öffne dein Herz dem Adventlicht, das Gott dir entgegen leuchten lässt!