Ein Brief Christi

Der Missionar Zwemer predigte in einem Krankenhaus in Ostarabien. Er sprach von der Liebe Gottes und suchte den unwissenden Leuten einen Eindruck von Jesus zu geben. Nachher trat ein Beduine auf ihn zu. „Ich habe dich ganz gut verstanden, denn ich habe selbst so einen Mann gesehen.“ Er schilderte den Mann, den er weit entfernt von hier kennen lernte, wie folgt:

„Er war ein seltsamer Mann. Wenn die Leute ihm Böses antaten, erwies er ihnen Gutes. Er besuchte die Kranken, Gefangenen und Notleidenden. Er war sogar freundlich gegen kleine schwarze Sklaven. Um andern zu helfen, machte er lange Reisen in brennender Sonnenhitze. Er war allen ein Freund. Er war gerade so, wie du gesagt hast.“

So hatte der unwissende Mann im Bilde Jesu die Züge eines christlichen Missionars erkannt. Zum freudigen Erstaunen Zwemers erfuhr er, dass es sein Bruder in Maska gewesen war. –

Die Übersetzung des Evangeliums ist die beste und wirksamste, wo die Liebe Jesu in unser Wesen und Leben übertragen ist.

Mit Gott ins neue Jahr

Viele Menschen werden ziellos in dieses neue Jahr hineingehen. Aber ein zielloses Leben ist ein verlorenes Leben. Wenn man sich im Leben ein Ziel setzt, wird man am Ende auch belohnt.

Paulus sagt: „Ich jage nach dem vorgesteckten Ziel – nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christus Jesus“ (Philipper 3,14). Wir sollten uns alle für das jetzt begonnene Jahr ein Ziel setzen und versuchen, es mit Gottes Hilfe zu erreichen. Es ist oft hilfreich, das gesteckte Ziel niederzuschreiben, um später zu sehen, was man erreicht hat und was nicht.

Ich hörte einmal von einer Gemeinde, die diese Gewohnheit förderte. An jedem Neujahrsabend gab jeder Versammlungsbesucher dem Prediger einen verschlossenen Brief mit einem Gebet oder einem Gelübde Gott gegenüber. Bis zum Jahresende wurden diese Briefe aufbewahrt. Dann konnte die betreffende Person ihren Brief zurückfordern, um zu sehen, inwieweit sie ihrem Versprechen nachgekommen war.

Bevor wir den Kalender von 2015 vernichten, wollen wir doch einen Augenblick stille werden und uns fragen: „Was hat Gott für mich in den letzten Monaten getan? Was habe ich für den Herrn getan? Habe ich das Ziel erreicht, das ich mir gesteckt hatte?“ Falls nicht – warum nicht?

Versuche von deinen Fehlern zu lernen und bitte den Herrn, dass er dir im Jahr 2016 helfen möchte. Sei jedoch nicht entmutigt, wenn du im vergangenen Jahr nicht alles tun konntest, was du dir vorgenommen hattest. Danke dem Herrn für das, was du durch seine Gnade durchführen konntest.

Vielleicht hast du dich im vergangenen Jahr zu viel auf dich selbst verlassen und zu wenig auf den Herrn. Wenn du im letzten Jahr gefehlt hast, dann nicht, weil der Herr, sondern weil du versagt hast. Nimm dir vor, in diesem Jahr treuer in seiner Nachfolge zu stehen, damit du mit Paulus sagen kannst: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus“ (Philipper 4,13).

Gott will, dass wir uns auf sein Wort verlassen. Viele haben vergessen, dass die Welt das Wort Gottes, die Bibel, nicht liest. Wir als Kinder Gottes sind ihre Bibel. Die Welt will durch unsern Lebenswandel sehen, ob Christus wahrhaftig ist. Wenn wir in der Welt kein Zeugnis sind für ihn, dann werden unsere Freunde und Nachbarn ihn auch niemals annehmen.

Das vergangene Jahr ist abgelaufen, und alle unsere Werke sind aufgezeichnet. Wir können nichts mehr ungeschehen machen.

Setzte dir ein hohes Ziel, das du in diesem Jahr durch Gottes Gnade und mit seiner Hilfe erreichen möchtest!

 

Jahresbeginn

Wie oft haben wir schon einen Jahreswechsel miterlebt. Und doch stehen wir jedes Jahr vor denselben Fragen: Wie wird sich das neue Jahr gestalten? Was wird es mir persönlich bringen? Was kommt auf uns als Familie zu? In solchen Stunden verspüren wir eine gewisse Unsicherheit. Wir empfinden nur zu deutlich, wie hilflos wir im Grunde genommen eigentlich sind.

„Und Gott war mit ihm“ (Apostelgeschichte 7,9b).

Und doch dürfen wir voller Zuversicht in die Zukunft blicken und ihr entgegengehen. Wir wissen zwar nicht, was die Zukunft beinhaltet, aber wir wissen, in wessen Händen sie liegt. In einem Kinderlied heißt es so trefflich: „Er hält die ganze Welt in seiner Hand.“ Solange das der Fall ist, brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Was machen wir aber mit dem „Was-Wenn?“ oder dem „Ja-Aber“, das so leicht über die Lippen kommt?

Ich möchte unser Leben einmal mit einem Puzzle vergleichen, das Stück für Stück zusammengesetzt wird. Was erst unerkennbar ist, entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Bild. Und wie schön das Bild am Ende aussieht! Du denkst vielleicht: „Ich kann das in meinem Leben gar nicht so sehen.“ Der Fehler liegt oft da, dass wir nur das einzelne Puzzlestück und nicht das Gesamtbild sehen. Es ist wahr, wenn man auf ein einzelnes Puzzlestück blickt, erscheint die ganze Sache sinnlos.

Versetze dich einmal in die Lage Josefs, der uns im Alten Testament begegnet. Seine dramatische Geschichte, wenn man sie, ohne das Ende zu kennen, vorne beginnend liest, ist eine Geschichte voller Herzeleid. Kaum ist eine Krise überstanden, bahnt sich eine neue an. Wenn wir auf die einzelnen Ereignisse (Puzzlestücke) seines Lebens blicken, könnte uns totale Verzweiflung überfallen. Und doch hat jedes einzelne Stück seinen richtigen Platz in seiner Lebensgeschichte.

Stephanus in seiner Verteidigungsrede vor dem Hohepriester und den Ältesten (Apostelgeschichte 7) greift auf die Geschichte Josefs zurück und fügt einen kleinen Satz hinzu, der dieser Geschichte eine Wendung gibt. Inmitten der Schilderung seines Verlaufs heißt es: „Aber Gott war mit ihm“ (9b). Der große „Meisterplaner“ nahm die Ereignisse, auch die negativen, und setzte sie zu einem Bild zusammen, über das wir nur staunen können.

Darf ich dir aus dem Leben Josefs einmal drei dieser Puzzlestücke aus menschlicher Warte zeigen? Denn aus menschlicher Warte beurteilen wir ja unser Leben.

Puzzlestück Nummer 1:

Josef, von seinen Brüdern verkauft (1. Mose 37).

Josef war der vom Vater geliebte und bevorzugte Sohn. Der „bunte Rock“ Josefs ist in die Zeitgeschichte eingegangen; er machte die Vorrangstellung Josefs offensichtlich. Seine außergewöhnlichen Träume, von denen er seinen Brüdern erzählte, verschlimmerten die Situation nur noch. Sie verstanden die Träume wohl. Im Falle der Verwirklichung derselben würde Josef eines Tages über sie herrschen. Das war zu viel für sie. Sie hassten und beneideten ihn.

Als die Brüder wieder mit ihren Herden über Land gezogen waren, sandte Jakob seinen Sohn Josef, um sich nach dem Wohlergehen der Brüder zu erkundigen. Als er sich ihnen näherte, wurde kurzfristig der Plan entworfen, ihn, ihren Bruder, loszuwerden. Reisende Händler kauften ihn und nahmen ihn mit nach Ägypten. Stell dir einmal vor, wie er, des Vaters Liebling, seines bunten Rockes beraubt, als Sklave abgeführt wird. So hatte er sich sein Leben sicherlich nicht vorgestellt. Bestimmt hatte er andere Pläne. Nur siebzehn Jahre alt, nahm sein Leben ganz plötzlich eine unvorstellbare Wende. Setzte sich niemand für ihn ein? Nicht einer seiner Brüder? Nicht einmal Gott? Ob er sich nicht gefragt haben wird: „Wo ist meines Vaters Gott, der Gott Jakobs?“ Menschlich gesehen wäre es die perfekte Zeit gewesen aufzugeben, ja zu glauben, dass keiner etwas um ihn gibt, nicht einmal Gott.

Vergiss es nicht, es war nur ein einzelnes Puzzlestück. Man kann das Leben nicht aufgrund eines einzelnen Puzzlestücks beurteilen; es alleine ergibt einfach keinen Sinn. Es bildet aber einen Teil des Gesamtbildes. Stephanus fügte erklärend hinzu: „Aber Gott war mit ihm.“

Puzzlestück Nummer 2:

Josef, von Potifars Frau beschuldigt (1. Mose 39).

In Ägypten eingetroffen, wurde Josef von einem ägyptischen Hofbeamten des Pharao, Potifar, erworben. Der Lieblingssohn des Vaters wird gleich einer Handelsware verkauft. Es dauerte nicht lange und Potifar erkannte, dass dieser junge Sklave anders als die anderen war. Der Herr war mit ihm und das war offensichtlich. Kurze Zeit später wurde Josef zum Aufseher befördert. Fast wie eine Randbemerkung und völlig ohne Verbindung zum ersten Teil des sechsten Verses steht in Vers 6b: „…und Josef war schön von Gestalt und hübsch von Angesicht.“

Seines Herrn Frau fand Gefallen an ihm: gut aussehend, erfolgreich und neben ihrem Mann die mächtigste Person an Potifars Hof. Es wird erwähnt, dass sie ihn durch ständigen Druck zur Sünde verführen wollte. Wahrscheinlich rechnete sie nicht mit Josefs Integrität. Jeden Annäherungsversuch lehnte er ab. Trotz seiner Jugend fürchtete er Gott und willigte nicht in die Sünde ein. Seine Herrin jedoch gab sich nicht geschlagen. Eines Tages ergriff sie ihn bei seinem Gewand, um ihn zum Nachgeben zu zwingen. Die Bibel berichtet, dass er sein Gewand fahren ließ und flüchtete. Ihren Willen nicht bekommend, wandelte sich ihre Liebe zu Hass. Sie rief um Hilfe und als Beweis anführend, zeigte sie sein Gewand mit der Bemerkung, dass er ihr Böses zufügen wollte. Ihr Mann, ihr völlig vertrauend, ließ Josef ins Gefängnis werfen. Eine Gerichtsverhandlung wurde ihm nicht gewährt.

In die Sklaverei verkauft, fälschlich beschuldigt und gefangen gelegt, hatte er wenig Aussicht, seine Freiheit wieder zu gewinnen. Sein Erfolg am Hof des Potifars, der ihm eine Zukunft versprach, war schlagartig zu einem Ende gekommen. Gab es für ihn überhaupt noch eine Zukunft? Er hatte keinen, der sich für ihn einsetzte. Keinen. Wie konnte Gott das nur zulassen? Übersteigt dieses Unrecht nicht fast das Maß, das einem Menschen zugemutet werden kann? Wie leicht kann man in solchen Situationen sagen: „Wo ist Gott? Hat er mich vergessen?“ –

Wir sind Menschen, und Menschen sehen oft nur ein Puzzlestück, welches keinen Sinn ergibt. Und doch bestätigt die Bibel: „Aber Gott war mit ihm.“ Auch im Gefängnis.

Puzzlestück Nummer 3:

Josef, im Gefängnis vergessen (1. Mose 40).

Josef gewann das Vertrauen der Wächter, so dass sie ihm die Verantwortung über die Gefangenen übertrugen. Wieder steht er erfolgreich da.

Es begab sich, dass des Königs Mundschenk und Bäcker ins Gefängnis kamen. An einem Morgen waren sie stark über ihre Träume beunruhigt, die ihnen Josef dann auslegte. Ehe sie entlassen wurden, bat Josef den Mundschenk, sich beim Pharao für seine Freilassung zu verwenden. Doch ein Tag nach dem andern verging. Wie schwer mag für ihn die Erkenntnis gewesen sein, von Menschen vergessen worden zu sein. Und hätte Gott den Mundschenk nicht erinnern können?

Stephanus hatte gesagt: „Aber Gott war mit ihm.“ Was wir als Fehler oder Verzögerung ansehen, ist Teil des göttlichen Plans: ein Stück des großen Puzzles, ein Teil des Gesamtbildes. Es war noch nicht die richtige Zeit für seine Entlassung.

JOSEF, AUS DEM GEFÄNGNIS

Als sich alle Türen dem Josef schlossen, als alle Hoffnung auf dem Nullpunkt angekommen war, öffnet Gott die Tür. Nicht nur wurde er entlassen, sondern zum zweiten Mann in Ägypten befördert. Das Endresultat war, dass Josef nicht nur die Ägypter, sondern auch seine Familie vor dem Hungertod errettete.

Zeitweise sah sein Leben wie ein totales Chaos aus. Man hätte fast meinen können, Gott wären Fehler unterlaufen. Am Ende der Geschichte erkennen wir aber ganz deutlich, wie Gott selbst die verkehrten Handlungen der Menschen mit in seinen Gesamtplan einschloss, um seinen Plan zur Vollendung zu bringen.

Darum konnte Stephanus voller Zuversicht vor der Versammlung der Ältesten Israels bekunden: „Aber Gott war mit ihm.“

Aber lassen wir Josef doch selbst zu Wort kommen. Rückblickend, vor seinen Brüdern stehend, sagte er: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um so zu handeln, wie es an diesem Tag ist, um ein großes Volk am Leben zu erhalten“ (1. Mose 50,20).

UNSERE LAGE

Erscheint dir deine Lage, dein Leben auch unverständlich? Vielleicht fragst du auch: „Warum muss dies mir passieren? Warum achtet Gott nicht auf meine Wünsche und Pläne? Warum schließt sich eine Tür nach der anderen?“

Des Menschen Sicht ist begrenzt. Wir werden nie in der Lage sein, Gottes Planung zu verstehen. Wir können ihm aber vertrauen, dass er „hinter den Kulissen“ die Fäden unseres Lebens zieht und ein Puzzlestück dem anderen zufügt. Langsam nimmt das Bild Gestalt an. Vertraue ihm ganz einfach, dass er dein Leben zur Vollendung bringen wird. Mische dich nicht ein. Vereitle Gottes Pläne nicht. Er schafft es alleine. Geduldig wollen wir warten, bis das letzte Puzzlestück eingefügt und das Bild fertig ist. Vergiss es nicht, du kannst dir ganz sicher sein, er vergisst dich nicht. Niemals.

„Aber Gott war mit ihm.“ – Und das genügte.

Wir dürfen und wollen zum Jahreswechsel unser Vertrauen auf den Herrn setzen. Das gibt Sicherheit und Geborgenheit. Wenn er unsere persönliche Welt in seine Hände nimmt, können wir ganz getrost sein, denn „sein Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus“ (Jesaja 28,29). Harry Semenjuk

Gott verspotten

Es mag vielleicht schon mehr als 50 Jahre zurückliegen, als durch falsche Weichenstellung ein großes Eisenbahnunglück geschehen war. Einer der unverletzten Reisenden erzählte eine aufrüttelnde Geschichte: „Ich wurde zu einem vornehmen Herrn gerufen, der mit gebrochenem Rückgrat, aber ohne Schmerzen, an der Unglücksstelle lag.

Er erzählte, er sei vor vielen Jahren als Handlungsreisender in eine kleine Stadt gekommen. In der Bar des ersten Hotels am Platz kam man eines Abends auf das Thema „Evangelisationsversammlungen“ zu sprechen. Er erkundigte sich, was das sei. Der Gastwirt suchte die Sache ins Lächerliche zu ziehen, um so mehr, da er durch die Frommen schon einige seiner besten Kunden verloren hatte. Ein geretteter Trinker war an jenem Ort das Werkzeug zu einer gesegneten Erweckung geworden.

Ein halbangetrunkener Mann erbot sich schießlich, wenn andere mitmachen würden, hier in der Kneipe zur allgemeinen Belustigung die Versammlung der Frommen nachzumachen. Bald knieten sechs Spötter nieder und begannen ihr Spiel: Es wurde um Vergebung der Sünden gebetet. Man versuchte sogar Bußtränen nachzumachen. Mit dem bekannten Lied „Fels des Heils geöffnet mir“ wurde diese Spottversammlung geschlossen.

Zu ihrem Erstaunen sahen die Spötter, dass alle Gäste das Lokal verlassen hatten. Entsetzen über solchen Frevel hatte sie ergriffen.

Dem sterbenden Mann hörten schon eine ganze Anzahl Leute zu, und er betonte nochmals: „Es ist eine wahre Geschichte, die ich Ihnen erzähle. Also sechs Spötten waren wir damals. Der erste, ein Hotelbesitzer, fiel bald nach jenem Abend in seinem Hotel tot um. Ein Schlaganfall – ein gewaltsamer Tod!

Der junge Mann, der die Versammlung arrangiert hatte, ging zwei Jahre später mit einer Jagdgesellschaft aus. In einem fremden Haus wurde übernachtet. Er wollte des Nachts ein Glas Wasser holen, stürzte die Treppe hinunter und starb zwei Tage später. Er hatte das Genick gebrochen.

Der dritte, der lustige Thomas, fiel in seinen eigenen Keller und starb. Ein Unglücksfall!

Der vierte ging nach Amerika. Bald berichteten die Zeitungen, dass er zwischen zwei Puffern einer Eisenbahn ein tragisches Ende gefunden habe.

Noch zwei unserer Spottgesellen waren übrig. Letztes Jahr fand ich den fünften. Ein armer Trinker, der Frau und Kinder verloren hatte. Er fiel aus der Tür einer Schenke und blieb mit gebrochenem Genick liegen.

Ich bin allein übriggeblieben. Hier sehen Sie den letzten der sechs Spötter liegen mit gebrochenem Rückgrat, der eines gewaltsamen Todes sterben wird!“ –

Die Bibel sagt: „Irrt euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“ (Galater 6,7) Gott ladet jeden Menschen ein, sich zu ihm zu bekehren und vom bösen Weg umzukehren. Auch wenn die Schuld so groß ist, dass sie nicht wieder gut gemacht werden kann, bietet Gott Vergebung und Heil an. Bete zu Gott und lass das göttliche Licht deinen Lebensweg erleuchten.

Die weggeworfene Bibel

Die Bibel auf den Gleisen

„Wirf das Ding zum Fenster hinaus!“

Soldaten können sich meistens gut unterhalten und haben großen Spaß an Scherzen, über die man lachen kann, besonders, wenn sie in der Bahn fahren. In einer Abteilecke saß ein junger Rekrut und las in seiner Taschenbibel. „Wir wollen uns mit dem frommen Knäbchen mal einen Spaß erlauben und werfen die Bibel aus dem Fenster.“

Es war das Werk einer Sekunde, da lag die Bibel zwischen den Gleisen. War der junge Soldat böse? Nein, er hatte einen Meister, der gesagt hat: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ (Matth. 11,29). Er war traurig, aber er schwieg.

Ein paar Tage später bekam unser junger Freund mit der Post ein Päckchen, in welchem seine Bibel war. Dabei lag ein interessanter Brief. Ein Gleisarbeiter, der in jener Gegend beschäftigt war, hatte die Bibel gefunden und durch sie die Stimme Gottes gehört. Er hatte bis dahin große Angst wegen seiner Sünden, aber durch das Lesen der Heiligen Schrift war er in Wahrheit dem Heiland begegnet.

Nun verstand der Soldat, warum er seine Bibel ein paar Tage hatte entbehren müssen und auch, dass der Teufel wieder eine Niederlage erlitten hatte. Gott wacht über seinem Wort. Achte darauf, was er dir zu sagen hat, wenn er zu dir spricht.