Evangeliums Bote 2015 Nr. 53

Auszug:

Goldener Mittelweg?

Ein Ein Prediger besuchte lange einen Kranken, ohne mit ihm weiterzukommen. Endlich nahm er seinen Stock und zog damit auf dem mit Sand bestreuten Boden einen Strich; rechts davon schrieb er “Reich Gottes”, und links “Welt”.  Hierauf fragte er den Kranken: “Auf welcher Seite sind Sie?” Der Kranke schwieg lange. Endlich bekannte er, dass er sich noch auf der linken Seite befinde.

Nun zeigte ihm der Prediger, dass er ebenso wenig von selbst von der linken Seite auf die rechte herüber kommen könne, wie die in den Sand geschriebenen Buchstaben. Aber wenn er sich als ein armer und verlorener Sünder dem Heiland übergebe, so werde Dieser ihn hinüberbringen.

Es gibt eben nur zwei Klassen von Menschen und nicht, wie viele meinen, noch eine dritte Klasse, nämlich solche, die in der Mitte stehen. Es gibt Teufelskinder und Gotteskinder, Bekehrte und Unbekehrte, Begnadigte und Verlorene. Auch wir sollen zur vollen Klarheit darüber kommen, zu welcher Klasse wir gehören. Könnte das “Entweder – oder” uns aus aller Gleichgültigkeit aufwecken. Entweder Himmel oder Hölle, entweder selig oder ewig verdammt!

Evangeliums Bote 2014 Nr. 51

Auszug:

Weihnachten ohne Christus

Wir müssen mit Bedauern feststellen, dass Weihnachten heute hauptsächlich zum Geschäftemachen gebraucht wird, wo Christus nebensächlich ist. Es ist eine unabstreitbare Tatsache, dass die Geschäftswelt ihren größten Verdienst in der Weihnachtszeit macht. Sogar die, die Weihnachten als die Geburt des Heilands feiern, lassen sich von diesem Zug des Kaufens, Umtauschens und Neukaufens mitreißen. Weihnachten wird zu einer höchst stressigen Zeit, und wir müssen leider feststellen, dass wir kaum etwas dagegen tun können. Haben wir uns schon daran gewöhnt, dass Weihnachten so sein muss?
Es wird erzählt, dass eine reiche Familie im Winter die Geburt ihres Sohnes feierte. Viele Gäste kamen. Die dicken Mäntel und Pelze wurden in einem Schlafzimmer des großen Palastes auf einem Bett abgelegt. Man begann zu feiern. Nach mehreren Stunden wollte ein Gast das Baby sehen. Aber keiner schien zu wissen, wo es war. Das ganze Haus wurde durchsucht, doch ohne Erfolg. Endlich schaute jemand in das Schlafzimmer, wo die Gäste ihre Mäntel auf dem Bett abgelegt hatten. Unter all den Mänteln wurde das Kind gefunden – erstickt!
Wie traurig! Und doch – wie wahr! Ist das nicht ein Bild, wie Weihnachten oft gefeiert wird, sogar von denen, die fest behaupten: „Christus ist der Grund dieser Festzeit“? – Wir feiern die Geburt des Heilands, aber kaum einer fragt danach, wo Er ist. Wir beschenken uns gegenseitig und wünschen einander Freude und Glück. Aber was ist mit dem Kind? Wir kommen zusammen, um zu essen, uns zu unterhalten und fröhlich zu sein. Aber wir nehmen uns keine Zeit, um mit Ihm alleine zu sein, dessen Geburtstag wir feiern. Wir feiern Weihnachten, vergessen aber die Anbetung, wie es die Hirten am ersten Weihnachtsfest taten. Haben wir da nicht etwas verpasst? Haben wir vielleicht Weihnachten ohne Christus gefeiert und das nicht einmal gemerkt?
Lasst uns dieses Weihnachtsfest anders feiern! Lasst uns bewusst Zeit nehmen – ja Zeit nehmen! – um mit Jesus alleine zu sein! Ja, alleine mit Ihm – Ihn festhalten, Ihn in Ehrfurcht anbeten, unsere Herzen für Seine Gegenwart öffnen, damit wir Seine Größe als den König aller Könige und Herrn aller Herren erkennen! Lasst uns darüber nachdenken, warum Er gekommen ist. Und lasst uns Ihm danken für das wunderbare Werk der Erlösung. Das wird uns dann zu einem unvergesslichen Erlebnis werden!
Als die Hirten Ihn gesehen hatten und wieder zurückkehrten, waren ihre Herzen so angefüllt, dass sie ihre Erfahrung andern mitteilten. Wäre es nicht wunderbar, wenn auch du in diesem Jahr solch eine Weihnachtserfahrung machen könntest?
Ich wünsche dir ein Weihnachtsfest in der Gegenwart Christi!

R. Taron

Evangeliums Bote 2014 Nr. 50

Auszug:

Undank

Ein Prediger berichtete von einer Frau, einer tüchtigen Frau, einer sehr, sehr tüchtigen Frau… aber sie weiß auch, dass sie tüchtig ist. So oft er mit ihr zusammen-kam, verstand sie es, ihre Tüchtigkeit ins rechte Licht zu setzen. Die Familie kam voran. Und wenn man der Frau glauben konnte, dann war das ihre Tüchtigkeit und ihre Geschicklichkeit und ihr Fleiß. Er hatte nie gehört, dass sie gesagt hätte: „Gott hat uns gesegnet. Ihm will ich danken.“ Sie lobte nur sich und ihre Tüchtigkeit.
Aber eines Tages kehrte Unglück in ihrem Hause ein. Es kam sehr viel auf einmal. Da besuchte er sie wieder. Und wisst ihr, was sie jetzt sagte: „Was habe ich nur getan, dass unser Herrgott mich so hart schlägt?“
Da musste er  –  trotz der ernsten Situation  –  lachen. „So“, sagte er, „wenn’s also bei Ihnen vorangeht, wenn das Glück lacht und die Sonne scheint, dann ist das immer nur Ihre Tüchtigkeit, Ihr eigenes Werk und Verdienst. Wenns aber schief geht, wenn Schweres kommt, wenn das Unglück da ist, dann ist der liebe Gott schuld. Dann wird Er angeklagt. O welche Narrheit!“

Evangeliums Bote 2014 Nr. 48

Auszug:

Die Bibel als Medizin

Vor Jahren suchte eine Dame, die diese Begebenheit selber erzählt hat, einen Arzt auf, um sich untersuchen zu lassen. Sie war eine sehr nervöse Frau. Ihre vielen Beschwerden hatten sie so sehr beunruhigt und durcheinander gebracht, dass ihre physischen Kräfte dem Zusammenbruch nahe waren und man selbst um ihren Verstand fürchten musste. Sie legte dem Doktor eine ganze Liste von Krankheiten vor und beantwortete seine Fragen. Aber wie erstaunt war sie, als er ihr schließlich nur das einfache Rezept verschrieb: “Meine Dame, Sie haben nötig, Ihre Bibel mehr zu lesen!”
“Aber, Herr Doktor . . . !” rief die verblüffte Patientin erstaunt.
“Gehen Sie heim und lesen Sie Ihre Bibel jeden Tag eine Stunde lang”, unterbrach sie der große Mann mit freundlicher Bestimmtheit, „und dann kommen Sie nach einem Monat wieder zu mir in die Sprechstunde.“ Ohne weitere Erklärungen führte er sie hinaus und gab ihr gar keine Möglichkeit zu weiteren Einwendungen.
Zuerst wollte die Patientin ärgerlich werden. Dann aber besann sie sich eines Besseren und sagte sich: „Das Rezept ist ja eigentlich ganz einfach und kostet nicht viel.“ Übrigens war es tatsächlich schon lange her, dass sie die Bibel regelmäßig gelesen hatte, so musste sie im Stillen bekennen, und das Gewissen machte ihr Vorwürfe. Weltliche Dinge hatten Gebet und Bibellesen schon seit Jahren verdrängt, und obwohl sie es sich verboten hätte, eine unreligiöse Frau genannt zu werden, so war sie doch zweifellos eine ganz gleichgültige Christin geworden.
Sie ging heim und nahm sich vor, des Arztes Anweisung treu zu befolgen. Einen Monat später suchte sie ihn wieder auf. “Nun”, lächelte er sie freundlich an, “ich sehe, Sie sind eine gehorsame Patientin und haben mein Rezept treu befolgt. Glauben Sie, dass Sie jetzt noch eine andere Medizin brauchen?”
“Nein, Herr Doktor, jetzt nicht mehr”, bekannte sie aufrichtig, “ich fühle mich wie umgewandelt und hoffe auch, ein anderer Mensch geworden zu sein. Aber wieso wussten Sie, dass ich gerade das brauchte?”
Statt einer Antwort zeigte der berühmte Arzt zunächst auf seinen Schreibtisch. Da lag, viel gebraucht und abgenutzt, seine offene Bibel. “Meine Dame”, fügte er dann mit tiefem Ernst hinzu, “wenn ich das tägliche Lesen dieses Buches vernachlässigte, verlöre ich die Quelle meiner Kraft und Geschicklichkeit. Ich gehe nie zu einer Operation, ohne zuvor in der Bibel zu lesen, und ich beschäftige mich nie mit einem schwierigen Fall, ohne in diesem Buch innere Hilfe gefunden zu haben. Ihr Fall erforderte keine medizinische Behandlung. Sie hatten nötig, mit der Quelle des Friedens und der Kraft, die außerhalb ihres eigenen Geistes fließt, in Verbindung zu kommen, und ich zeigte Ihnen mein eigenes Rezept. Ich wusste,  dass es helfen würde.”
“Aber jetzt muss ich Ihnen bekennen, Herr Doktor”, warf die Patientin ein, “ich bin nahe daran gewesen, Ihr  Rezept nicht zu befolgen.” “Ja, leider gibt es viele, die meinen Rat nicht annehmen”, antwortete der Arzt, wiederum lächelnd. “Aber in meiner Praxis gab es schon viele, viele Menschen, bei denen das Mittel Wunder gewirkt hätte, wenn sie es nur gebraucht hätten.”
Das ist eine wahre Geschichte. Der Arzt ist gestorben, aber sein Rezept bleibt gültig. Jedem von uns wird es nützlich sein. Willst du es nicht versuchen?

Evangeliums Bote 2013 Nr. 47

Auszug:

Eine Botschaft der Freude

Denn uns ist ein Kind geboren,
ein Sohn ist uns gegeben,
und die Herrschaft ist auf Seiner Schulter;
und Er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held,
Ewig-Vater, Friedefürst.

Jesaja 9,5

„Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“
Ein Engel vom Himmel brachte diese Freudenbotschaft. Er brachte sie den Hirten auf den Feldern bei Bethlehem, aber sie gilt aller Welt — allen Menschen. Finsternis bedeckte das Erdreich. Die Menschen waren von der Sünde geknechtet; ihr Gewissen war befleckt und sie waren mit Schuld beladen. Mühselig und beladen pilgerten sie dahin, ohne Hilfe und ohne Hoffnung. Sie suchten Ruhe und fanden sie nicht. — Vergeblich waren alle ihre Anstrengungen zur Befreiung, umsonst die Menschenlehren und Satzungen, die Vorsätze, Bußübungen und dergleichen, um Freiheit von der Schuld und Ver-söhnung mit Gott zu finden. Der Feind, der die Menschheit überwunden hatte, war zu mächtig, und die Macht der Sünde zu gewaltig. Die Sünde, die das Gewissen befleckt und den Willen lähmt, hatte den Menschen zu einem Sklaven gemacht.
Alle Hoffnung für die Rettung des Menschen war geschwunden. Keine Macht konnte ihn befreien. Kein Gesetz konnte ihm Erlösung bringen. Das Blut der Opfertiere konnte die Sünde nicht wegwaschen. Oh, welch ein schreckliches Übel ist doch die Sünde! Alles befleckend und zerstörend reißt sie die Menschen hinunter in das zeitliche und ewige Verderben.
Die Rettung musste von oben her kommen, von Gott. Der Prophet Jesaja schaute mit prophetischem Blick durch die Jahrhunderte. Er schaute im Geist den großen Befreier, und vom Geist Gottes getrieben und inspiriert rief er aus: „Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ist auf Seiner Schulter; und Er heißt Wunderbar, Rat, Kraft, Held, Ewig–Vater, Friedefürst“ (Jesaja 9,5).
„Wunderbar“ heißt Er. — Ja, unbeschreiblich  wunderbar ist dieser, der erschienen ist, der Welt das Heil zu bringen! Wunderbar war Sein Kommen in die Welt, Sein Leben, Sein Wirken, Sein Tod und Seine Auferstehung. Wunder-bar ist der Christus, der von Ewigkeit her bei dem Vater gewesen ist. Johannes sagt: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.“ Geheimnis aller Geheimnisse! Wer kann es ergründen?
Eines wunderbaren Heilandes bedurfte diese Welt, um sie von ihren Sünden zu erretten und sie wieder zurück zu ihrem Gott zu führen. Wunderbar ist die Liebe dieses Heilandes. Am Kreuze auf Golgatha hat Er mit Seinen Liebesarmen die ganze Welt umfasst. Wunderbar ist die Kraft Seines Blutes, von allen Sünden zu retten. Wunderbar ist Seine Kraft, alle Fesseln zu zersprengen und des Satans Werke zu zerstören. Wunderbar ist dieser Weltheiland, der gekommen ist, um die Sünde hinwegzutun und dafür Heil und Leben zu bringen, Friede und Freude.
Und „Rat“ heißt Sein Name. Er weiß Rat, wo aller Menschen Weisheit keinen Rat mehr weiß und zunichte wird. In Seiner Weisheit kann Er Wege bahnen, wo keine Wege sind. In dieser wunderbaren Weisheit ist der Liebe und der Gerechtigkeit Gottes Genüge geleistet. Er hat einen Rat für den Sünder, für den nach menschlichem Ermessen keine Hoffnung mehr ist, ihn von dem Verderben zurückzuholen und zu erretten. Er weiß Rat, seine Schritte auf den Weg des Friedens zu lenken, ihn zur Umkehr zu bewegen. In Seiner Weisheit kann Er den Verlorenen aus des Satans Schlingen befreien und ihn zu einem Gotteskind machen, das auf den Wegen Gottes wandelt. Ja, wahrlich, Sein Name heißt Rat.
Und „Kraft“ heißt Er. Er ist die Kraft Gottes, zu retten und selig zu machen, das verloren ist. Er besitzt die Kraft, die Kranken zu heilen, die Bande des Todes zu sprengen. Macht über alle teuflischen Geister, sie auszutreiben und die Menschen von ihrer Gewalt zu befreien. Er ist ein mächtiger König, vor dem sich alles beugen muss. Er besitzt die Macht, das steinharte Herz eines Menschen mit dem Hammer Seiner Wahrheit zu zerschlagen, und Er kann die Seele aus den Klauen Satans erretten. Er ist der Stärkere, der über den Starken gekommen ist. Er besitzt die Macht, den größten Sünder zu erretten und zu einem Gotteskind zu machen. Er selbst sagt: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“
Auch „Held“ heißt sein Name. Er ist ein Held, mächtig im Streit, mächtig zu siegen. Er ist ein Held, dem die Völker anhangen. Kein Held, der mit natürlichen Waffen seinen Willen durchsetzt. Vor Ihm muss die Finsternis fliehen. Er ist ein Held, der herrschen wird, bis alle Seine Feinde, die sich gegen Ihn als Gott auflehnen, zum Schemel Seiner Füße gelegt sind.
„Ewig–Vater“. Welch ein Gedanke! Von Ewigkeit ist Seine Herrlichkeit und Seine Herrschaft. Er hat weder Anfang noch Ende. Er ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Er ist nicht nur ewig, sondern auch ein Vater, der Ursprung alles Guten, ein Vater über alles, das da Kinder heißt. Er ist väterlich in Seiner Führung, väterlich in Seiner Fürsorge, väterlich in Seiner Barm-herzigkeit – Ewig–Vater.
„Friedefürst“. So klingt es hinein in die Welt voller Unruhe, Sünde und Leid. Er ist gekommen, Frieden zu bringen, Frieden zu machen durch Sein Blut, die Feindschaft zwischen Gott und Menschen aufzuheben, die Ursache des Unfriedens zu zerstören durch Seinen Opfertod. Er bringt Frieden ins Herz und Leben. Er sagt: „Meinen Frieden lasse Ich euch.“ Alle, die sich Ihm unterwerfen, werden Seines Friedens teilhaftig.
Lasset die Botschaft erschallen über Berg und Tal: „Siehe, ich verkündige euch große Freude …, denn euch ist heute der Heiland geboren.“ Ja, Er ist ein Heiland, der von aller Sünde errettet.
Kommt herzu, kommt zu der Krippe! Schaut das große Wunder Gottes. Er, den die Himmel aller Himmel nicht zu fassen vermögen, liegt arm und gering in der Krippe. O Wunder aller Wunder! Nur die große Liebe eines väterlichen Gottes vermochte diese große Gabe zu geben. Er hat sie gegeben für dich und für mich. Wer könnte angesichts solcher Gabe und solcher Liebe sein Herz gegen einen solchen Heiland verschließen?

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Evangeliums Bote Nr.47