Evangeliums Bote 2014 Nr. 51

Auszug:

Weihnachten ohne Christus

Wir müssen mit Bedauern feststellen, dass Weihnachten heute hauptsächlich zum Geschäftemachen gebraucht wird, wo Christus nebensächlich ist. Es ist eine unabstreitbare Tatsache, dass die Geschäftswelt ihren größten Verdienst in der Weihnachtszeit macht. Sogar die, die Weihnachten als die Geburt des Heilands feiern, lassen sich von diesem Zug des Kaufens, Umtauschens und Neukaufens mitreißen. Weihnachten wird zu einer höchst stressigen Zeit, und wir müssen leider feststellen, dass wir kaum etwas dagegen tun können. Haben wir uns schon daran gewöhnt, dass Weihnachten so sein muss?
Es wird erzählt, dass eine reiche Familie im Winter die Geburt ihres Sohnes feierte. Viele Gäste kamen. Die dicken Mäntel und Pelze wurden in einem Schlafzimmer des großen Palastes auf einem Bett abgelegt. Man begann zu feiern. Nach mehreren Stunden wollte ein Gast das Baby sehen. Aber keiner schien zu wissen, wo es war. Das ganze Haus wurde durchsucht, doch ohne Erfolg. Endlich schaute jemand in das Schlafzimmer, wo die Gäste ihre Mäntel auf dem Bett abgelegt hatten. Unter all den Mänteln wurde das Kind gefunden – erstickt!
Wie traurig! Und doch – wie wahr! Ist das nicht ein Bild, wie Weihnachten oft gefeiert wird, sogar von denen, die fest behaupten: „Christus ist der Grund dieser Festzeit“? – Wir feiern die Geburt des Heilands, aber kaum einer fragt danach, wo Er ist. Wir beschenken uns gegenseitig und wünschen einander Freude und Glück. Aber was ist mit dem Kind? Wir kommen zusammen, um zu essen, uns zu unterhalten und fröhlich zu sein. Aber wir nehmen uns keine Zeit, um mit Ihm alleine zu sein, dessen Geburtstag wir feiern. Wir feiern Weihnachten, vergessen aber die Anbetung, wie es die Hirten am ersten Weihnachtsfest taten. Haben wir da nicht etwas verpasst? Haben wir vielleicht Weihnachten ohne Christus gefeiert und das nicht einmal gemerkt?
Lasst uns dieses Weihnachtsfest anders feiern! Lasst uns bewusst Zeit nehmen – ja Zeit nehmen! – um mit Jesus alleine zu sein! Ja, alleine mit Ihm – Ihn festhalten, Ihn in Ehrfurcht anbeten, unsere Herzen für Seine Gegenwart öffnen, damit wir Seine Größe als den König aller Könige und Herrn aller Herren erkennen! Lasst uns darüber nachdenken, warum Er gekommen ist. Und lasst uns Ihm danken für das wunderbare Werk der Erlösung. Das wird uns dann zu einem unvergesslichen Erlebnis werden!
Als die Hirten Ihn gesehen hatten und wieder zurückkehrten, waren ihre Herzen so angefüllt, dass sie ihre Erfahrung andern mitteilten. Wäre es nicht wunderbar, wenn auch du in diesem Jahr solch eine Weihnachtserfahrung machen könntest?
Ich wünsche dir ein Weihnachtsfest in der Gegenwart Christi!

R. Taron