Gewissen

Was versteht die Bibel unter „Gewissen“?
Das Gewissen (griech. syneidesis, Gewissen, Mitwissen) beurteilt unabhängig, ob gewollt oder ungewollt, unser Handeln oder unsere Entscheidungen nach persönlichen ethischen bzw. moralischen Vorstellungen. Die Bibel räumt dem Gewissen keinen absoluten Orientierungsmaßstab ein, da es von den biblischen Grundsätzen abweichen kann. Jedoch verurteilt sie einen Verstoß gegen das eigene Gewissen als Sünde, auch wenn die Handlung, die Gewissensbisse hervorruft, in der Bibel nicht als Sünde eingeordnet ist (Römer 14, 22 -23). Durch die Erkenntnisse, die wir aus der Heiligen Schrift gewinnen, können wir unser Gewissen den Richtlinien Gottes anpassen, also Übergewissenhaftigkeit entschärfen oder in anderen Situationen das Gewissen sensibilisieren, um Gott besser gefallen zu können.
So lange das Gewissen anhand der Bibel nicht ausgerichtet wurde, ist also auch ein gutes Gewissen nicht ein Indiz dafür, dass wir mit Gott im Reinen sind. Wenn wir jedoch die Vergebung durch Christus erfahren haben, brauchen wir anklagenden Gedanken bezüglich der begangenen Sünden kein Gehör schenken und dürfen uns stattdessen im Glauben auf Jesu Sühnopfer stützen. Die innere Freude ist Ausdruck eines guten, von Gott bestätigten Gewissens (1. Johannes 3, 19 -21).